Verkehrspolitik in Berlin
Verkehrspolitik für alle – ach, was wär das schön!
Der jetzige Berliner Senat ist für seine Autopolitik gewählt worden, da sollte sich niemand etwas vormachen. Für Radfahrer und auch Fußgänger wird nur dann etwas gebaut, wenn sie dadurch aus dem Weg geräumt werden. Und genau da sollten wir mit einer starken Lobby ansetzen. Nicht mit noch einer Sternfahrt sich den Autofahrenden als Feindbild in den Weg rollen, sondern diese sich selbst blockieren lassen. Wenn alle, die sonst mit dem Rad fahren, das mal eine Woche wirklich lassen und möglichst ein vorhandenes Auto nutzen oder in den ÖPNV drängen, dann hätten die im Stau stehenden Autofahrer mal Zeit darüber nachzudenken, wieviel Freiraum wir ihnen täglich schenken. Das muss natürlich koordiniert und kommuniziert werden. Ob der ADFC dazu in der Lage ist, sei dahingestellt, dort ist man ein bisschen zu geschmeidig, wohl aus Angst, sich von einer Partei vereinnahmen zu lassen.
Fahrradparkhäuser
Statt für viel Geld und lange Planung neue Fahrradparkhäuser zu bauen, könnten leicht mit ein paar Bügeln die vorhandenen genutzt werden, auf einen Autoabstellplatz passen locker 8 Normalräder oder 2 Lastenräder. Warum gehen wir dort einkaufen, wo das nicht funktioniert? Wieder gilt: wenn ich das alleine tue, ohne Werbung durch eine Lobby, merkt es keiner.
Fahrradschnellverbindungen
waren eine gute Idee, die aber irgendwie im Bürokratengestrüpp versickert ist, die Verkehrssenatorinnen von den Grünen haben da auch nicht viel bewegt. Nun ist wohl ganz Schluss damit. Aber längst gebaute Freizeitverbindungen wären mit klitzekleinem Aufwand viel schöner zu nutzen. In den Niederlanden haben bei Querungen die Radler Vorfahrt, bei uns warten Radler selbst an innerörtlichen Schleichwegen minutenlang, bis sie zwischen einer Lücke rüberflitzen. An anderer Stelle wird eine Bundesstraße, noch innerorts, gequert, mit Ampel, auf deren Grünphase ich nach Anforderung noch 3 Minuten warten soll, das machen natürlich nur die Alten, die Jungen fahren bei Rot. Rüpelradfahrer? Und wenn schon, es sind ja auch nicht alle Autofahrenden für illegale Autorennen verantwortlich.
Bleiben wir aktiv! Einen schönen Radlherbst wünscht Dir

Deine
Elisabeth Kunze
